Fernández-Vara, Clara. 2015. Introduction to Game Analysis. New York, Abingdon: Routledge.

Keywords: Analyse, Kulturelle Kontexte, Spielformen, Gamedesign, Gameplay

1. Wie ist die Einführung aufgebaut?

    Clara Fernández-Vara, die an der New York University Game Studies unterrichtet und auch selbst als Designerin arbeitet, konzentriert sich in ihrer pragmatisch ausgerichteten Einführung auf unterschiedliche Ansätze zur Spielanalyse. Im Mittelpunkt der Ausführungen stehen Aspekte der Textualität sowie mediale und kulturelle Kontexte, an denen sich die Analyse orientieren kann. Hilfreiche Tipps zur Recherche, Übungen zu einzelnen Themenkomplexen, vertiefende Fragestellungen und weiterführende Literaturhinweise machen diese Einführung zu einem ausgesprochen nützlichen Arbeitsbuch.

    Auf allgemeine Überlegungen und Ratschläge zur Vorbereitung der Analyse folgen drei zentrale Kapitel, die sich von der allgemeineren Ebene der kulturellen Kontexte über mögliche Kategorien der Analyse hin zu den am konkreten Objekt erarbeiteten formalen Elemente bewegen. Kapitel mit Hilfestellungen zum Verfassen der Analyse und zu potentiellen Formaten sowie zur Überarbeitung des eigenen Textes runden den Band ab.

    2. Wofür ist die Einführung hilfreich?

    Die Verfasserin widmet sich ausgiebig der Themenfindung, der Wahl der Methoden und der Arbeit am konkreten Objekt. Dieser Zugang kann sich nicht nur für die theoretische Arbeit innerhalb der akademischen Game Studies, sondern auch für journalistische Tätigkeiten im Grenzgebiet zwischen Academia und Alltag als ausgesprochen hilfreich erweisen.

    Mit ihren zahlreichen Tipps zur Recherche, zur Eingrenzung der Themen, zum Forschungsdesign und zur Ausarbeitung relevanter Fragestellungen eignet sich die Introduction to Game Analysis auch ideal als gegenwartsbezogene Ergänzung zu konventionelleren Einführungen in das wissenschaftliche Arbeiten. Die Lektüre erweist sich jedoch nicht nur für Einsteiger*innen als äußerst gewinnbringend. Der Band schlägt eine interessante Brücke zwischen klassischen Game-Studies-Einführungen und den eher praxisorientierten Handbüchern zum Gamedesign von Tracey Fullerton, Jesse Schell, Eric Zimmerman und Katie Salen. Fernández-Varas Ansatz kann als Baukasten für Game-Analysen im Rahmen von Seminaren genutzt werden. Er bietet aber auch einen anregenden Einstieg in Fragen des Game-Designs und skizziert eine ausbaufähige Grundlage für weitere Arbeiten zur Game-Analyse.      

    3. Worauf sollte ich vor/bei der Lektüre achten?

    Die Einführung dient in erster Linie als ein Werkzeugkasten und als eine Anleitung für die Konzeption und Umsetzung eigener Game-Analysen. Ihre Lektüre und Anwendung lassen sich daher sehr gut sowohl für medienwissenschaftliche Seminare als auch für praxisorientierte Kurse nutzen. Innerhalb der gegenwärtigen Forschungslandschaft bilden die Arbeiten von Clara Fernández-Vara einen hilfreichen, theoretisch komplexen und zugleich anwendungsfreundlichen Middle Ground zwischen wissenschaftlicher Theorie und popkultureller Praxis.

    4. Bezüge zu anderen Texten  

    Zahlreiche Hinweise auf weiterführende Literatur bieten verschiedene Anschlussmöglichkeiten zur Vertiefung einzelner Aspekte der Analyse. Außerdem skizziert das von Fernández-Vara vorgestellte Modell eine gute Grundlage, um darauf aufbauend weitere Methoden zur Game-Analyse zu entwickeln.

    Dieser Beitrag wurde verfasst von Andreas Rauscher.