2024 findet die Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft unter dem Motto „Versammeln“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. Die AG Games ist mit dem Panel „Illusion, Imagination, Repräsentation: Games und Praktiken des Versammelns“ vertreten.
Das Panel der AG Games findet statt am:
Donnerstag, 26.09.2024, 14:00–15:30
Raum: P106
Die Praktik des Spielens ist eng mit der Praktik des (Ver-)Sammelns verknüpft: Ob das Sammeln von Punkten für Highscores, das Versammeln von Spieler*innen am Brettspieltisch oder das Sammeln von Spielartefakten als kulturelle und ökonomische Praxis. Im Panel „Games und Praktiken des Versammelns“ soll diese Verknüpfung in drei Dimensionen untersucht werden: Illusion, Imagination und Repräsentation.
Unter dem Begriff der Illusion beschäftigt sich Benjamin Schäfer (Universität Konstanz) mit der Versammlung technischer Artefakte, die in ihrer Gesamtheit die Ausreizung der menschlichen Sinne ermöglichen. Als Betrachtungsgegenstand wählt er die komplexen Verknüpfungen von Virtual-Reality-Systemen, die er basierend auf seinem Forschungsprojekt und Interviews mit Entwickler*innen untersucht.
Marcel Thiel-Woznica (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) denkt die Praktik des Versammelns unter dem Desiderat der Imagination als eine Gesellschaftliche und lotet die Zusammenhänge zwischen Spielrahmungen und ethischen Grundzügen im kollektiven Rollenspiel aus. Die dabei zu untersuchende Rollenspielgilde EEAT, die als Gruppe von Kannibalen performt, bewegt sich nicht nur am Rand der Spiel-, sondern auch der moralischen Grenzen und bildet damit ein komplexes Analyseobjekt.
Im Spannungsfeld der Repräsentation betrachtet Laijana Braun (HBK Braunschweig) das (Ver)sammeln diskursanalytisch als eine weiblich konnotierte Praktik, die sich nicht nur in den Games selbst, sondern vor allem in der übergreifenden Organisation des Spielens widerspiegelt.
Während alle drei Dimensionen für sich einen relevanten Aspekt der Game Studies repräsentieren, ist vor allem ihre Zusammenführung interessant, die sich innerhalb der Vorträge sowie durch die Zusammenführung als Panel ergibt: Wie bedingen sich die verschiedenen Formen des (Ver)sammelns im Komplex des Spiels? Was unterscheidet sie logisch, technisch, gesellschaftlich und kulturell? Und wer übt welche Formen der Versammlung aus?
Das Panel wird moderiert von Jana Hecktor (Eberhard Karls Universität Tübingen).
Eine Übersicht aller aktuellen und vergangenen Veranstaltungen der AG Games findet sich hier.